- Bayer AG weist Klage brasilianischer Landwirte zurück und interpretiert Gerichtsurteil anders
- Kreditagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit von Bayer wegen eingetrübter Geschäftsaussichten herab
- Das Unternehmen verteidigt weiterhin die Sicherheit des Unkrautvernichters Roundup trotz mehrfacher rechtlicher Anschuldigungen
Die Bayer AG NA ist in letzter Zeit durch eine Reihe komplexer Rechtsstreitigkeiten und finanzieller Herausforderungen ins Rampenlicht gerückt. Mitte dieses Monats wies Bayer die Klage einer brasilianischen Landwirte-Lobbygruppe zurück, wonach das oberste Gericht des Landes das Unternehmen zur Rückzahlung von Lizenzgebühren in Höhe von rund 2 Milliarden US-Dollar an Sojabohnenbauern verurteilt habe. Die Behauptung geht auf einen Streit über die Verlängerung von Patenten um mehr als 20 Jahre zurück.
Landwirte in Brasilien haben mehrere Rechtsstreitigkeiten gegen das deutsche multinationale Unternehmen angestrengt. Der jüngste Fall, bei dem es um zwei Patente für einen gentechnisch veränderten Organismus, Intacta RR2 PRO, ging, war besonders umstritten. Trotz des Gerichtsurteils legte Bayer dieses anders aus und erklärte, es betreffe nur seine Verfahrensverpflichtung für den Fall eines künftigen Verlusts in dem besagten Rechtsstreit.
Zur gleichen Zeit wurde die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabgestuft. Die renommierte Rating-Agentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit der Bayer AG herabgestuft und begründet dies mit unsicheren Geschäftsaussichten und möglichen Verpflichtungen aus Schadensersatzklagen.
Zu den wachsenden Bedenken kommt hinzu, dass Bayer in den Vereinigten Staaten in laufende Gerichtsverfahren verwickelt ist, insbesondere im Zusammenhang mit seinem Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Obwohl das Unternehmen vor kurzem in einem solchen Verfahren einen Sieg errungen hat, stellen die seit langem anhängigen Rechtsstreitigkeiten weiterhin eine Herausforderung für den Ruf von Bayer auf dem Markt und sein operatives Umfeld dar.
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Bayer AG in ihrem Engagement für die Produktsicherheit standhaft. Das Unternehmen verteidigt weiterhin die Sicherheit seines Unkrautvernichtungsmittels Roundup und behauptet, dass es die Sicherheit seiner Produkte und seines Handelns angesichts künftiger rechtlicher und behördlicher Überprüfungen sicher nachweisen kann.
Der Aktienkurs der Bayer AG NA liegt derzeit bei 25,98 Euro, wobei die Aktie im letzten Jahr insgesamt einen Rückgang von -51,52% verzeichnete. Das geschätzte Kursziel der Analysten für die Aktie liegt bei 36,3 Euro. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt bei 25,4 Milliarden Euro.
Quellen
Bayer rejects Brazilian farmers' claim that court finds it liable for $2 bln in royalties
Bayer notches more wins in Roundup weedkiller cancer trials
Die Ratingagentur Fitch schreibt dem Bayer-Konzern DE000BAY0017 wegen trüberer Geschäftsaussichten und drohender Schadenersatz-Zahlungen eine schlechtere Bonität zu.
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer DE000BAY0017 erwägt laut Insidern in den USA ein umstrittenes juristisches Manöver, um eine Lösung für Zehntausende noch offen Glyphosatklagen zu finden.