- ASML, der weltweit größte Zulieferer für Chip-Hersteller, steht vor Herausforderungen in den Niederlanden
- Aktuelle politische Spannungen erschweren das Wachstum und die Expansion von ASML im Heimatland
- Die US-Regierung setzt Verbündete, darunter die Niederlande, unter Druck, den Zugang Chinas zu Halbleitertechnologie weiter einzuschränken
Die aktuellen Entwicklungen rund um ASML Holding N.V., einen weltweit führenden Hersteller von Halbleiterausrüstungen, haben das Potential, erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft des Unternehmens zu haben. Besonders hervorzuheben sind hierbei zwei Aspekte: die aktuelle politische Situation in den Niederlanden sowie die globale geopolitische Landschaft in der Halbleiterindustrie.
Ein kürzlich stattfindendes Krisentreffen zwischen Führungskräften von ASML und dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte hatte zur Folge, dass der CEO des größten niederländischen Unternehmens einen Auszug aus dem Land ausschloss, jedoch blieben Fragen hinsichtlich der zukünftigen Wachstumspläne von ASML unbeantwortet. Angetrieben von der steigenden Nachfrage, plant ASML, seine Betriebsgröße in den kommenden zehn Jahren etwa zu verdoppeln – ein Vorhaben, das sich in den Niederlanden aufgrund verschiedener Herausforderungen als schwierig erweisen könnte. Hierzu gehören unter anderem Schwierigkeiten bei der Anziehung von ausländischem Ingenieurtalent in die Niederlande sowie Engpässe bei Baugenehmigungen, Beschränkungen des niederländischen Stromnetzes und Transportprobleme.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die kürzlich von der Regierung Rutte initiierte ‚Operation Beethoven‘. Diese zielt darauf ab, die Bedenken von ASML zu mildern und ein ähnliches Schicksal wie das der multinationalen Unternehmen Shell und Unilever zu vermeiden, die in den letzten Jahren die Niederlande verlassen haben.
Auf der anderen Seite steht ASML auch international unter Druck. Insbesondere die US-Regierung drängt Verbündete wie die Niederlande, Deutschland, Südkorea und Japan, die Beschränkungen für Chinas Zugang zu Halbleitertechnologie weiter zu verschärfen. In diesem Sinne drängen die USA die Niederlande, ASML anzuweisen, die Wartung und Reparatur sensibler Chipherstellungsausrüstung bei chinesischen Kunden, die diese Geräte vor der diesjährigen Einführung von Verkaufsbeschränkungen erworben haben, einzustellen.
Diese Entwicklungen nehmen dabei vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Marktdaten Gestalt an. Der aktuelle Aktienkurs von ASML liegt bei 923,4 EUR, was eine Beeinträchtigung von 2,72% im Vergleich zum Vortag darstellt. In Bezug auf die Performance beträgt die Ein-Jahres-Performance von ASML jedoch beeindruckende 61,83%. Gemessen an der Marktkapitalisierung in Höhe von 376,2 Milliarden EUR und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 47,84 ist ASML nach wie vor ein wichtiger Akteur in der globalen Halbleiterindustrie.
Weitere finanzielle Highlights des Unternehmens beinhalten eine Dividendenrendite von 0,74% und eine geschätzte jährliche Dividendenausschüttung von 6,1 EUR. Darüber hinaus erreichte der Umsatz von ASML im letzten Quartal des Berichtsjahres 2023 7,237 Milliarden EUR, was einem Wachstum von 12,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Angesichts dieser Daten und der aktuellen Entwicklungen wird es interessant sein zu beobachten, wie sich die Situation für ASML und die Halbleiterindustrie insgesamt in den kommenden Monaten entwickeln wird.